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Unser Zehnter

Motorradfahrer erhalten den Segen für ihre Fahrten auf zwei Rädern

Der Segen, den die Biker beim Motorrad-Gottesdienst erhalten, ist zwar kein Garant für eine unfallfreie Zeit, aber gibt den Zweiradfahrern ein gutes Gefühl, wenn sie auf ihren oftmals PS-starken Maschinen durch die Landschaft fahren. Das bestätigt auch Bernhard Rottmann aus Rheda-Wiedenbrück, der am beim 10. Ökumenischen Motorrad-Gottesdienst dabei war und bislang keinen ausgelassen hat. „Es ist immer ein schöner Gottesdienst, wir machen im Anschluss eine tolle Ausfahrt und der Segen hilft mir“, betont der Ruheständler, der schon lange auf zwei Rädern unterwegs ist. Viele Teilnehmer würden sich kennen und an Gesprächsstoff würde es nie mangeln.  

Und weil der zehnte Biker-Gottesdienst ein kleines Jubiläum ist, rückten Pfarrer Marco Beuermann, Gemeindereferent Hartmut Lengenfeld und Diakon Augin Yalcin gemeinsam die Zahl 10 in den Mittelpunkt. Die 10 sei bei vielen Anlässen etwas Besonderes. Wie etwa der zehnte Geburtstag, der zehnte Hochzeitstag, die zehn Gebote und so auch der zehnte Gottesdienst für die Motorradfahrer, den sie somit einfach „Unser Zehnter“ nannten. Die Gruppe M.A.U. sorgte für die musikalische Untermalung und das ebenfalls von Beginn an. Nur ein einziges Mal mussten sie krankheitsbedingt absagen.

W. Leskovsek Vor 12 Jahren ist der Motorradfahrer Sebastian Gehle mit der Idee an Marco Beuermann getreten, doch einen Segnungsgottesdienst speziell für Biker zu machen. Das hat er nicht erfunden. In Hamburg gibt es das schon über viele Jahre und Zigtausend Motorradfahrer nehmen dort teil. „Ich habe mir seinerzeit gedacht, dass wir das hier doch auch hinbekommen“, erzählt Gehle. Und das auch geklappt. Beuermann nahm seinerzeit seinen katholischen Kollegen Rüdiger Rasche dazu und gleich beim ersten Mal kamen viele Teilnehmer. Manchmal waren es auch Mofa- oder gar Fahrradfahrer, die den Segen für die Freiluftsaison wollten. Das Thema des ersten Gottesdienstes vor 12 Jahren lautete „Alles was du wissen musst, ist das der Himmel brennt“. Es folgten jedes Jahr interessante Themen wie „ein Selfie von Gott“, 8-Geben“ oder „Ach du grüne Neune“. Immer gerne auf die jeweilige Zahl gerichtet. Coronabedingt fiel der beliebte Gottesdienst zwei Jahre aus. Dass es einmal zu so einer schönen Tradition wird, damit hätte niemand gerechnet. Besonders nicht die Männer der ersten Stunde, die heute noch dabei sind wie Beuermann und Gehle. Der evangelische Pfarrer fährt selbst kein Motorrad, sitzt aber traditionell bei Ulrich Strecker als Sozius mit auf der Maschine. Die Kollekte ging an die Notfall-Seelsorge im Kreis Gütersloh, die bei schweren Unfällen und Notfällen Familien in den ersten Stunden begleiten.

Leider spielte das Wetter in diesem Jahr nicht mit. Immer wieder ergiebige Regengüsse ließen so manchen treuen Teilnehmer zuhause bleiben oder sie kamen ohne Maschine zur Kirche. Waren es in den Vorjahren schon mal bis zu 100 Motorräder, die den Parkplatz an der Kreuzkirche füllten, konnten in diesem rund 25 gezählt werden. Auch Pfarrerin Kerstin Pils aus Langenberg kam mit ihrem Motorrad vorbei um teilzunehmen.

Den Segen mit Weihwasser verteilte vor der gemeinsamen Ausfahrt Hartmut Lengenfeld mit der Bitte an Gott, dass er die Fahrerinnen und Fahrer vor Unglück und Schaden beschützt, ihnen Umsicht und Vorsicht gibt, sie vor Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer bewahrt und sie immer wieder wohlbehalten zu Hause ankommen lässt.

Nach der Ausfahrt, die wegen eines Gewitters verkürzt wurde, gab es an der Kreuzkirche noch ein Stück Jubiläumstorte und kühle Getränke und die Gelegenheit zum geselligen Austausch.