Aegidius soll so um 640 n.Chr. als Sohn einer angesehenen, wohlhabenden athener Familie das Licht der Welt erblickt haben. Schon früh wurde er standesgemäß in den Künsten des Lesens und Schreibens und im christlichen Glauben unterrichtet, auch soll er sich der Pholosophie und der Medizin zugewandt haben.
Als seine Eltern um 665 starben, verschenkte er sein Erbe an die Armen, bestieg ein Schiff und landete - über Umwege - an frankreichs Küste, in der Nähe von Marseille. Hier lebte er als zurückgezogener Einsiedler. Um seiner, inzwischen wegen der Wundertätigkeit beim Volk erlangten Popularität zu entfliehen, zog er sich weiter in die Einöde zurück. In der Nähe von Arles entdeckte er schließlich im Tal Flavienne, nahe einer Quelle, eine Höhle, in der er sich als Eremit nieder ließ. Hier wurde er jeden Tag von einer Hirschkuh aufgesucht, die ihm von Gott geschickt worden war, um ihn mit ihrer Milch zu ernähren.
Der heilige Aegidius Foto: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon
Als nun eine Jagdgesellschaft des Westgotenkönigs Wamba in den Wald gelangte, suchte die Hirschkuh beim Heiligen Schutz. Beim Versuch das Schlimmste zu verhindern, wurde der Heilige vom Jagdpfeil des Königs getroffen. Um diese Schuld wieder gut zu machen, ließ der König den Heiligen gesundpflegen und ermöglichte dem Genesenen den Bau eines Kloster.
Aegidius wird so zum Gründer und Abt des Benediktinerklosters Saint-Gilles in Südfrankreich. Er starb vermutlich um das Jahr 720. Er gehört zu den 14 Nothelfern und sein Gedenktag ist der 1. September.
Die Erkennungszeichen des Heiligen Aegidius sind die Hirschkuh (die fällt bei den Künstlern meist zu klein aus), das Mönchsgewand und der Pfeil.