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Bruder Richard ofm in Dortmund verstorben

Wiedenbrück trauert um den beliebten Franziskanerbruder

Bruder Richard, der seit der Auflösung des Franziskanerklosters Wiedenbrück 2020 in Dorsten lebte, ist am vergangenen Freitag verstorben. Nach einem Sturz mit Oberschenkelhalsbruch hat er sich der 88-Jährige nicht mehr erholt und verstarb im Altenzentrum Bruder-Jordan-Haus in Dortmund. W. Leskovsek

Der am 11. März 1936 in Rhede im Kreis Borken geborene Karl Niewerde erlernte den Beruf des Webers. Schon im ersten Ausbildungsjahr beschäftigte ihn der Gedanke an einen Eintritt in den Franziskanerorden. 1955 wurde er in Werl eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Richard. 1962 band er sich durch die Feierliche Profess in Rietberg für immer an die Bruderschaft. Im Orden war er viele Jahre als Schneider tätig. Nach einer Lebenskrise gelang Bruder Richard 1987 ein Neuanfang in der Gemeinschaft St. Ludwig in Berlin-Wilmersdorf.  In dieser Zeit begann seine Liebe zu den „Wendepuppen“ aus dem Weltladen, die er in Märchenerzählungen einsetzte. Ebenfalls begann er die typischen, von ihm erfundenen Kirchenmäuse zu basteln, die auch in Wiedenbrück vielen Menschen bekannt sind. Seit 2004 lebte Bruder Richard im Wiedenbrücker Franziskanerkloster, wo er als Küster und Schneider tätig war und viele Gruppen von Kindern und Jugendlichen durch Kloster und Kirche führte.

Die Klostergenossenschaft, die ihn in seiner letzten Zeit in Wiedenbrück noch gut kennenlernen durfte, sowie auch das Team des Pastoralverbundes sind sehr traurig über den Tod des freundlichen Mannes. Bruder Richard, der das Franziskanische immer nach außen getragen hat, gehörte zum Stadtbild von Wiedenbrück dazu. Als Küster erfolgte insbesondere der Aufbau der großen Weihnachtskrippe in der Marienkirche unter seiner Aufsicht und aktiven Mithilfe. Seitdem die letzten Franziskanerbrüder den Ort verlassen haben, wurde die Krippe nie wieder in diesem Umfang aufgebaut, was auch Corona zu schulden ist.

Das Zimmer von Bruder Richard ist noch mit der Originaleinrichtung im Kloster zu besichtigen. Somit hat man ein Stück seines bescheidenen Lebens als Fraziskanerbruder bewahrt.

Die Eucharistie für Bruder Richard ist am Montag, 9. September um 10 Uhr in der St. Franziskuskirche in Dortmund-Mitte. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Ostfriedhof.